In den Erstgesprächen schildern die Betroffenen immer wieder eine schier hoffnungslos
erscheinende Lage: Sie werden von Zwangsgedanken oder -handlungen gequält, die sich
ihnen gegen ihren Willen aufdrängen, die von ihnen als sinnlos empfunden werden und die
sie dennoch nicht unterlassen können.
Die Betroffenen erkennen zwar die in ihnen aufsteigenden Zwangsgedanken- oder Impulse
als ihre eigenen und versuchen auch einem Gedanken oder einem Impuls gegenüber Wider-
stand zu leisten - Das heißt, sie bemühen sich, den quälenden Gedanken nicht zu denken oder
die als unsinnig erkannte Handlung nicht auszuführen - bleiben aber bei ihrem Bemühen letzt-
endlich erfolglos und leiden somit unter sich ständig wiederholenden und quälenden Zwangs-
gedanken oder -handlungen.
Auf diese Weise verbringen die Betroffenen oft große Teile des Tages damit, sich mit unange-
nehmen und kraftraubenden Ritualen abzumühen, zu denen sie sich gezwungen fühlen. Dazu
kommt der damit verbundene Verlust der beruflichen und privaten Leistungsfähigkeit.
Als ganz besonders zermürbend erleben es viele Patienten, dass diese Störung sich unbe-
handelt mit der Zeit immer weiter verschlimmert. Hier sollte der Betroffene auf keinen Fall auf
psychotherapeutische Hilfe verzichten, zumal sich die Verhaltenstherapie auch bei der
Behandlung schwerer Fälle als erfolgversprechende Therapieform erweist.